Montag, 21. September 2009

Ehe und Ehelosigkeit - Gedanken der Zurüstung III

In den ersten Teilen sind wir davon ausgegangen, dass der grundsätzliche Wunsch besteht dem Willen Gottes zu folgen. Wie wir gesehen hatten, bedeutet dies einerseits die Zeit der Ehelosigkeit in besonderer Weise für den Herrn zu nutzen und ebenso in geistlicher Hinsicht z.B. was die Selbstbeherrschung betrifft zu wachsen. Wir sollen der Führung Gottes vertrauen lernen, dass Seine Wege – auch wenn dies für uns nicht immer einfach zu verstehen ist – für uns zum Guten mitwirken.

Im Leben eines Christen gibt es grundsätzlich zwei große Angriffsfelder durch welche Satan versuchen wird jemand zum Straucheln zu bringen. Das eine Extrem ist Lauheit, das andere sind „geistliche“ Extreme. Über diese Gefahren möchte ich nun etwas sagen.

Die Frage ob ein Gläubiger einen Ungläubigen heiraten soll; ob es Gottes Wille ist, dass Du einen Ungläubigen oder eine Ungläubige heiraten sollst, lässt sich eindeutig beantworten. »Seid nicht in einem ungleichen Joche mit Ungläubigen. Denn welche Genossenschaft hat Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?« (2. Korinther 6,14; Elb.). Wenn du mit jemandem verheiratet bist, dann zieht ihr an demselben Joch.
Man könnte noch andere Beispiele nennen, aber der Grundsatz ist klar. Es gibt Verbindungen, die absolut gegen die Gedanken Gottes sind; die man vielleicht auch deswegen eingeht, weil man nicht mehr bereit ist zu warten. Solche Verbindungen führen uns weg von einem Weg der treuen Nachfolge. Das ist Lauheit.

Das andere Extrem ist oft schwieriger zu identifizieren, weil es mit einer scheinbaren Geistlichkeit einhergeht. Noch relativ einfach zu entlarven sind gesetzliche Formen wie das Zölibat (vgl 1. Timotheus 4,1-3). Schwerer ist dies bei einer Form des „geistlichen“ Hochmuts, die sich unter Umständen sogar noch demütig gibt. Man kann Gott durchaus auch dann widerstehen, wenn Er uns eine Ehegemeinschaft schenken möchte. Das ist dann der Fall, wenn man sich einredet die Gnadengabe der Ehelosigkeit zu haben, ohne das dies tatsächlich zutrifft.

Beide Extreme sind letztlich Ausprägungen unseres Eigenwillens. Gott lässt uns hingegen sagen: »Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.« (Römer 12,2; Elb.)
Wir dürfen dies durch sein Wort tun (s. 2. Timotheus 3,16-17), durch seinen Geist (s. Johannes 16,14-14) und durch die Verbindung zu Ihm (s. Kolosser 1,9f. und Jakobus 1,5-6). Ebenso, wie wir auch den Rat von Geschwistern annehmen dürfen, die uns der Herr zur Seite gestellt hat.

Wenn wir uns derart Gott hingeben, dürfen wir sicherlich auf Seine Führung vertrauen. Sind wir jedoch Seinem Wort gegenüber gleichgültig, widerstehen dem Geist, lassen unser Gebetsleben brachliegen und missachten die Geschwister, dürfen wir schwerlich erwarten den richtigen Weg überhaupt zu finden. Im Gegenteil: Auch ein gerade scheinender Weg kann dann ins Verderben führen (vgl. Sprüche 16,25).

Samstag, 19. September 2009

Ehe und Ehelosigkeit - Gedanken der Zurüstung II

Nachdem wir uns im ersten Teil einige Gedanken zum Thema Ehelosigkeit gemacht hatten, wollen wir dies nun noch etwas weiterführen. Vielleicht ist es gut das Thema dazu aus einem gewissen Abstand heraus zu betrachten.

Warum schreibt ein unverheirateter Mann über die Ehe? Nun, fragen sie dies doch den Apostel Paulus. Er sagte einmal: »denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Ratschluss Gottes zu verkündigen.« (Apostelgeschichte 20,27; Elb.).
Sollte es dann nicht auch unser Wunsch sein, den ganzen Ratschluss Gottes kennenzulernen, darin verwurzelt zu sein und uns damit zu beschäftigen?

Wäre es nicht paradox erst dann nach den Gedanken Gottes bzw. Seinem Ratschluß über die Ehe zu fragen, wenn wir kurz davor stehen zu heiraten? Oder anders gefragt: Muss alles gleich für uns selbst einen praktischen Nutzen haben? Denken wir schon so egoistisch? Sollten wir nicht vielmehr schon dann dankbar sein, wenn wir mit dem was Gott uns an Erkenntnis schenkt den Geschwistern dienen dürfen!

Der nüchterne Blick auf die Worte der Schrift ist auch deshalb sehr wertvoll, da wir manchmal dazu neigen Erfahrungen absolut zu setzen und anfangen zu relativieren, wo die Schrift eindeutig Position bezieht. Wir wollen Erfahrung nicht abwerten, wir sollten sie in Bezug auf das Licht der Schrift aber auch nicht überbewerten. Halten wir uns daran, wass Gott einmal durch den Propheten Jeremia sagen lässt: »wer mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit!« (siehe Jeremia 23,28; Elb.)

Und wenn wir das tun und in dieses Wort hineinsehen, so begegnen uns Verse, die uns herausfordern unser Denken den Gedanken Gottes unterzuordnen. »Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind.« (Römer 8,28; Elb.)

Ja, wenn das so ist, dann muss ich auch sagen, dass meine Ehelosigkeit zum Guten mitwirken wird. Das brauche ich nicht zu vermuten, sondern das darf ich wissen. Ich brauche es nicht einmal zu verstehen, sondern ich brauche es nur zu glauben, weil Gottes Wort, weil Gott selbst es so sagt.
Und dann dürfen wir uns freudig dem Herrn und Seiner Führung anbefehlen, das Er die Dinge so zu schenken oder zu verweigern vermag, wie es gut ist in Seinen Augen. Ach, wie viel Elend in unseren Gedanken würden wir uns ersparen, würden wir Ihm mehr vertrauen. Wollen wir das doch tun!