Montag, 23. Februar 2009

Ein Plädoyer gegen den Relativismus

Die Kernthese des Relativismus kann damit wiedergegeben werden, dass die Gültigkeit von Aussagen kontextabhängig ist. Es handelt sich dabei um eine These, die auch in christlichen Kreisen gerne abgewandelt wiedergegeben wird: „Im Grunde genommen kommt es nur auf die Auslegung an, darauf, was jemand aus einem Text herausliest.“
Wohin diese Ansicht führt wurde mir klar, als ich einen Beitrag las, in dem die Autorin in etwa folgende Behauptung aufgestellt hatte: „Es kommt nur darauf an, was wir aus der Bibel herauslesen, Gott wird uns dann aufgrund unseres Verständnisses beurteilen.“

Wer sich einmal näher mit Kommunikation beschäftigt hat, weiß das drei Faktoren eine Rolle spielen.

1) Der erste Faktor ist der Sender, der die ursprüngliche Nachricht formuliert, in unserem Falle Gott.
2) Dieser Sender vermittelt die Nachricht über ein Medium, in unserem Falle die Bibel (und den Geist).
3) Der Empfänger nimmt die Botschaft auf und interpretiert sie für sich.
-> Ziel der Kommunikation ist es eine Botschaft zu übermitteln.

Wichtig ist nun: Egal wie die Interpretation des Empfängers aussieht, ob sie richtig oder falsch ist, an der ursprünglichen Nachricht ändert sich nichts! Und auch nichts an dem, was der Sender sagen will.

Veranschaulichen wir uns das noch etwas. Nehmen wir an ich sage einen Satz wie...
„Dissens“ wird groß geschrieben
Der erste Zuhörer versteht mich richtig; Ich will ihm mitteilen, dass es sich bei dem Wort „Dissens“ um ein Substantiv handelt, das groß geschrieben werden muss.
Der zweite Zuhörer versteht mich falsch. Er versteht: Dissens wird großgeschrieben. Er denkt, dass ich sage, dass Meinungsverschiedenheiten von mir als „wichtig“ angesehen, also großgeschrieben werden.
Beide sprechen mich auf ihre Interpretation an. Wie sieht nun wohl meine Reaktion aus? Werde ich sagen: „Ja, ihr habt beide recht, ich finde es toll, dass ihr beide so bedeutsame Interpretationen gefunden habt, für das was ich sagte.“ Ganz klar: NEIN! Niemand will gerne missverstanden werden...

Warum aber soll es Gott anders gehen? Er hat uns Sein Wort gegeben um uns etwas mitzuteilen. Es ist Ihm nicht egal, wenn wir etwas zu verstehen glauben, was Er überhaupt nicht gesagt hat.
Ich möchte hier einmal an eine Gruppe erinnern, die ziemlich stark im Interpretieren war, die Pharisäer. Und sie waren sich wahrscheinlich auch ziemlich sicher über das was sie glaubten! Was sagt Jesus zu ihnen? Sagt er: „Toll, das ihr so eine wunderschöne Auslegung der Thora habt, ich bewundere euch für eure Meinung. Ich sehe es zwar etwas anderes, aber wir wollen ja nicht so kleinlich und intolerant sein“? Oder sagt er: »Heuchler! Trefflich hat Jesaias über euch geweissagt, indem er spricht: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren. (Matthäus 15,7-9; Elb)

Unser Verständnis, unsere Interpretation ist also nicht der Maßstab ob etwas richtig ist! Der Maßstab ist Gott und das was Er uns in der Bibel sagen will. Das sollten wir niemals vergessen. Hier dürfen wir Ihn um Weisheit bitten! (vgl. Jak 1,5; Eph 1,17-19; 2 Thess 1,3)
Wenn wir dann merken, das wir falsch liegen, sollten wir niemals zu stolz oder zu verbissen sein, um daran festzuhalten. Wenn es nur um unser Verständnis geht, sind wir Rechthaber; Aber wenn wir das erfasst haben, was Gott uns wirklich sagen will, dann haben wir wirklich recht!

Umso länger ich Christ bin, umso mehr merke ich wie klar Gottes Wort eigentlich redet. Das heißt nicht, das es nicht auch Stellen gibt, an denen ich stocke, wo ich nicht weiter weiß. Oder aber Stellen, wo ich sage, dass ich sie (noch) nicht nachvollziehen kann und dem Herrn sagen muss, das ich sie erst einmal beiseite legen möchte, um später zu ihnen zurückzukehren; Stellen bei denen ich ältere Geschwister um ihren Rat bitte, weil sie mich verwirren. ... Aber das alles ändert doch nichts daran, das nur die Interpretation richtig sein kann, die auch mit dem übereinstimmt, was Gott auch wirklich sagt!
Und zum Teil gibt Er uns wirklich sehr klare Normen: Du sollst nicht stehlen. Was gibt es da zu interpretieren?

Nochmals: Gott hat einen erklärten Willen. Er ist ein absolut souveränes Wesen. Und wir sollten aufhören so zu tun als käme es nur auf unsere Auslegung (point of view) an, wie bestimmte Grenzen gesetzt werden oder ob Dinge erlaubt sind oder nicht.
Ich erlebe immer wieder Christen, deren eigene Überzeugung und das was Gott ihrem Dafürhalten nach sagt zu 100 % übereinstimmen. Nicht weil sie so geistlich wären, sondern weil sie ihre Überzeugungen als Gottes Willen formulieren; vielleicht sogar ohne dies bösartig oder absichtlich zu tun, sie tun es aber und es ist falsch.
Wir sollen die Bibel unter dem Aspekt lesen, das Gott darin SEINEN Willen offenbart.

Wenn wir dies anerkennen, werden wir uns davor hüten Dingen die Gott nicht legitimiert und die Er Sünde nennt durch kluge Sprüche eine Legitimation verschaffen zu wollen*. Wir werden Seinen Willen gerade dann nicht überlesen oder ignorieren, wenn er unseren bisherigen Überzeugungen widerspricht, sondern uns Seinem Willen beugen. Und wir sind uns der Gefahr bewusst, die vorhanden ist wenn wir unseren Eigenwillen an die Schrift herantragen.

Auch wenn wir einmal etwas lesen sollten, was uns nicht gefallen mag, so haben wir nicht das Recht es deswegen zu ignorieren oder gar zu verdrehen. Wir müssen es so bejahen, wie Gott es sagt. Das ist der Respekt vor Seinem souverän formulierten Standpunkt, meine Verantwortung als Geschöpf und in einem sehr viel erhabeneren Sinn ein Ausdruck der Liebe des Erlösten gegenüber Seinem Herrn (vgl. Joh. 14,21).
Hier dürfen wir von unserem Herrn lernen, von dem es einmal in den Evangelien heißt: »denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.« (Johannes 6,38; Elb)
Und der davon lebte diesen Willen zu tun: »Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.« (Johannes 4,34; Elb)

Fußnote
* Der Autor denkt hier insbesondere an die vielen Dammbrüche auf den Gebieten von Gottesfurcht, Ehe, Familie, Sexualmoral, Feminismus und Homosexualität.

Samstag, 21. Februar 2009

Was der Geist redet, ruft uns zum Hören des Wortes

Johannes Calvin schrieb einmal:
Die Kinder Gottes müssen eine ganz andere Nüchternheit walten lassen. Sie sehen, dass sie ohne Gottes Geist ohne alles Licht bleiben, und darum wissen sie sehr wohl, dass das Wort das Organ ist, durch welches der Herr den Gläubigen die Erleuchtung seines Geistes zuteil werden lässt. Sie kennen keinen anderen Geist als den, der in den Aposteln wohnte und aus ihnen redete, und was er ihnen sagt, das ruft sie immerdar zum Hören des Wortes zurück! [1]
Dies finden wir in der Schrift bestätigt im Evangelium des Johannes:
»Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben (Johannes 6,63; Elb)

Die Schrift ermahnt uns:
»Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weisheit euch gegenseitig lehret und ermahnet mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott singend in euren Herzen in Gnade.« (Kolosser 3,16; Elb)
»Und berauschet euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geiste erfüllt,...« (Epheser 5,18; Elb)
Liebe Geschwister, achten wir darauf, dass wir von beidem erfüllt sind: Von Seinem Geist und von Seinem Wort. Und hüten wir uns sehr davor beides trennen oder in einen Gegensatz setzen zu wollen. Der Geist und das Wort gehören zusammen und so ruft uns der Geist "immerdar zum Hören des Wortes zurück!"

Quelle:
[1] Joh. Calvin, Institutio, Buch I, Kap. 9

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an... (Offenbarung 3,20)

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir. (Offenbarung 3,20; Elb)
Es ist schon viel Verwirrung über die Aussage dieses Verses entstanden, weil er aus dem Kontext gerissen und somit seines Sinnes beraubt worden ist. Eine sehr verbreitete Ansicht ist, dass der Herr Jesus Christus vor der Herzenstür eines jeden stehen und dort anklopfen würde.

Wir müssen nun beachten, dass dieser Vers sich einfügt in das Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea. Besonders am Ende des Briefes wird noch einmal betont: »Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Versammlungen sagt!« (Offenbarung 3,22; Elb). Die Adressaten sind also die Glieder dieser Gemeinde.
Dies wird auch in Vers 19 noch einmal deutlich. Dort heißt es: »Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. Sei nun eifrig und tue Buße!« (Offenbarung 3,19; Elb)

Aus Hebräer 12,5-8 ersehen wir, dass Zucht und Kindschaft zusammengehören. Jemand der „unecht“ ist bzw. ein „Bastard“, droht keine Züchtigung von Gott, d.h. es kann sich auch in Offenbarung 3 nicht um Ungläubige handeln. Eine ähnliche Aussage findet sich in 1. Korinther 11,32 – Kinder Gottes können demnach Zucht erleiden, die Welt aber wird verdammt werden.

Was aber ist dann die Aussage des eingangs zitierten Verses?
Nun! Die Gläubigen in Laodizea, sind so lau geworden, dass der Herr Jesus Christus ihnen droht sie auszuspeien bzw. der Gemeinde ein Ende zu setzen, weil – und das ist das Traurige und die Belehrung dieses Verses – Er in Seiner eigenen Gemeinde (!) vor der Tür steht... und anklopfen muss...

Trotzdem gilt die Verheißung, für diejenigen, die ihn nicht draußen stehen lassen und sei es nur ein Überrest... Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, so werde ich zu ihm hineingehen.

Freitag, 20. Februar 2009

Warum Apologetik (Verteidigung des Glaubens)?

Lassen Sie mich einige Dinge zu den vergangenen Artikeln und meiner Intention dazu ausführen.

Bernhard Kaiser, der Gründer des Instituts für Reformatorische Theologie schrieb einmal:
Ich will nicht bestreiten, daß wir in der Endzeit leben und daß – nicht nur in der Endzeit, sondern zu allen Zeiten – Wachsamkeit und darum auch Apologetik geboten sind. Doch leben kann ein Christ nicht von der Abgrenzung gegen den Irrtum und der Verneinung der Welt. Er lebt nur von den Verheißungen des Evangeliums und im Glauben an Jesus Christus. Wer nicht an den Christus glauben will, der im Evangelium verkündigt wird und wer nicht aus Gnaden selig werden will, hat kein ewiges Leben und keine lebendige Hoffnung. Darum ist die rechte Erkenntnis Christi so wichtig und die aus ihr kommende Freude die Stärke des Christen. Sie allein bewahren vor den vielen Irrlichtern, die die Aufmerksamkeit der Menschen erregen. Sie sind das Motiv, wenn es gilt, Nachteile in Kauf zu nehmen oder für Christus zu leiden. Sie lassen einen getrost sein im Angesicht des Todes.
Erst wer der Welt vorgetragen hat, was Gott uns in Christus gegeben hat, kann rechte Apologetik betreiben. Die Erkenntnis Christi macht die Apologetik nicht überflüssig, aber sie rückt sie an den richtigen Platz. Sie soll nicht im Zentrum stehen, weder im Leben eines Christen noch im Dienst eines Pastors oder Theologen noch in den Themen einer Zeitschrift. Im Zentrum sollte kein anderer stehen als der gekreuzigte und auferstandene Christus. [1]

Die Grundlage jeder echten Apologetik liegt begründet in 2. Korinther 11,2
»Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Manne verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.« (Elb)
Apologetik ist kein Mittel zum Selbstzweck, zur Selbstgerechtigkeit oder gar Überheblichkeit, sondern es soll wie Paulus sofort danach ausführt die »Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber« bewahrt werden. Die Verführungen des Feindes stehen gegen die Wahrheit der Schrift.
»Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertrüget ihr es gut.« (2. Korinther 11,4; Elb)
Wachsamkeit ist notwendig und wir sind aufgerufen:
»Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.« (1. Johannes 4,1; Elb)
Ist es nicht so wie der Apostel Paulus sagte? »..aus euch selbst werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her.« (Apostelgeschichte 20,30; Elb)

Wie könnten wir gleichgültig sein gegenüber den Irrtümern denen Geschwister verfallen sind? Für den „ein für allemal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen“ (s. Judas 1,3) kann doch niemals bedeuten Geschwister als Feinde zu betrachten. Vielmehr gilt; »wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit« (s. 1. Kor. 12,26a)
War nicht das der Grund warum Paulus sagte das er »drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden mit Tränen zu ermahnen.« (s. Apg. 20,31; Elb)
Sicherlich sind wir aufgerufen Irrlehrer und sektiererischen Menschen klar abzuweisen (s. Titus 3,10-11), doch gleichzeitig sollen wir Geschwister im Geist der Sanftmut und Geduld überführen, zurechtzuweisen und ermahnen mit aller Langmut und Lehre wo dies notwendig ist (s. 2. Tim. 4,2).

Wenn es unser Wunsch ist die Gemeinde als eine keusche Jungfrau Christus darzustellen, gleichsam die Geschwister zurechtzubringen, gerade weil sie unsere Geschwister sind, dann haben wir wahrhaft einen Grund zur Apologetik. Es mag ein tränenreicher Dienst sein, wie wir an Paulus gesehen haben, lasst ihn uns dennoch tun als Dienst für die Erbauung des Leibes Christi - wissend das auch wir in der Gefahr stehen: »Daher, wer zu stehen sich dünkt, sehe zu, daß er nicht falle.« (1. Korinther 10,12; Elb)

Quelle:
[1] http://www.irt-ggmbh.de/026263978f0eb4601/026263979411f8504/02626397b30926710.html

Donnerstag, 19. Februar 2009

A "Shocking Message" by Paul Washer

In dieser Predigt die Paul Washer (HeartCry Missionary Society) auf einem Jugendkongress 2002 vor 5000 Jugendlichen hielt brachte er in "ten indictments“ – zehn Anklagen – seine Betroffenheit gegenüber dem Niedergang der Wahrheit unter den Evangelikalen zum Ausdruck.


Im Einzelnen beklagte er...

1) Eine praktische Verneinung der Gültigkeit der Schrift
2) Eine Unwissenheit bezüglich Gott
3) Ein Versagen, die Verlorenheit des Menschen in seiner Sünde darzustellen
4) Eine Unwissenheit bezüglich des Evangeliums Jesu Christi
5) Ein Unwissenheit bezüglich der Lehre von der Wiedergeburt
6) Eine unbiblische Verkündigung des Evangeliums und Einladung zum Evangelium
7) Eine Unwissenheit bezüglich des Wesens der Kirche
8) Ein Mangel an liebender und barmherziger Gemeindezucht
9) Ein Schweigen gegenüber der fehlenden Absonderung des Christen von der Welt.
10) Psychologie und Soziologie haben die Schrift verdrängt bezüglich dem, was die Schrift über die Familie sagt.

Weitere Links:
Deutsche Untertitel: http://soulshappiness.wordpress.com/2008/09/14/eine-schockierende-botschaft/
Als PDF-Datei: http://gembee.com/download/14acd7fe510e43f04250/zehnanklagenkomp_lettesscript.pdf

Mittwoch, 18. Februar 2009

David Wilkerson über Auswüchse der Pfingst- und Charismatischen Bewegung

David Wilkerson ist eine Institution in der Pfingst- und Charismatischen Bewegung. Und – bei allen lehrmäßigen Vorbehalten – kamen sicherlich einige Personen zum Glauben durch sein Buch „Das Kreuz und die Messerhelden“. Selbst Alexander Seibel schreibt dazu:
Die Ablehnung [Anm. der Pfingst- und Charismatischen Bewegung] ist manchmal so scharf, daß ich mich mehrmals veranlaßt sah zu betonen, daß es in dieser Bewegung viele echte Gotteskinder gibt, auch wenn man sich einem fremden Geist geöffnet hat. Gewöhnlich bezeugte ich dann mit Erwähnung von 2. Kor 11,4, was mir zu Beginn meines Glaubenslebens durch Wilkersons Buch Das Kreuz und die Messerhelden selber widerfahren war. [1]
Um so erschütternder (und ich habe selten etwas aufrichtigeres gesehen) ist es nun David Wilkerson selbst zu Wort kommen zu lassen [2]:
Da war eine Frau, sie sagt, sie wisse nicht, was sie tun soll. Viele in unserer Kirche wissen nicht, was wir tun sollen. Wir hatten wunderbare Gottesdienste, der Geist des Herrn war mit uns, aber unser Pastor dachte, es gebe mehr. Die Gemeinde wuchs nicht schnell genug und er hörte von einer Erweckung. Er ging zu dieser Erweckung, er kam vor drei Monaten wieder zurück. Er ging auf die Kanzel um zu predigen und er fing an zu lachen für eine halbe Stunde, er konnte sich selbst nicht beherrschen, er hat gelacht und gelacht, es gab keine Predigt. Und er erzählte uns, das ist ein neues Wirken des Geistes. Wir gingen nächste Woche hin am Sonntag morgen, er steht auf und er fängt an unkontrolliert zu lachen und schütteln, keine Predigt, drei Monate inzwischen keine Predigt; Nur Gelächter und er nennt das ein Wirken Gottes.

Lasst mich euch eine Frage stellen: Der Heilige Geist hat dieses Buch geschrieben, das sagt: Die Wahrheit wird euch freimachen. Würde er diesen Diener Gottes dazu bringen, so zu lachen, so dass er dieses Wort nicht predigen kann?


Wir haben inzwischen Leute, die wie Hunde bellen, die Tiergeräusche machen. Ich habe ein Band von einem Wohlstandsprediger, ich sage jetzt keine Namen, ich mache die Leute jetzt nicht runter. Da ist es so, dass diese Leute es inzwischen ablehnen Sünde beim Namen zu nennen und aufzudecken. Ein Pastor sagt: Legt eure Bibel weg, die hat euch nichts zu sagen. Ein anderer rennt auf allen Vieren umher wie ein Hund und bellt in der Gegend herum. Wieder ein anderer der hat eine Hundekette um und wird auf allen Vieren von seiner Frau wie so ein Hund durch die Versammlung geführt, wo sie singt: „wohin er mich führt, dahin werde ich folgen“.

Ich habe ein weiteres Videoband, auf dem der Pastor predigt und die Leute rennen zu ihm um seine Taschen voller Geld zu stopfen und die neue Lehre in den USA vom Erfolgs-Evangelium ist diese: Wenn du gesegnet werden möchtest, dann such dir den gesegnetsten Prediger, such den reichsten Pastor, denn das sei ein Zeichen, dass Gott ihn gebraucht und segnet. Und wenn du eben gesegnet werden möchtest, dann gibst du dein Geld nicht zur Kirche oder Gemeinde sondern dem Mann, der am meisten gesegnet ist, denn dann habest du die beste Chance gesegnet zu werden.

Ich habe noch ein Videoband, die Leute schauen das überall in den USA an und ich schau es mir an, das ist verrückt. Wo soll das enden? Wo ist die geistliche Sorge? Da ist ein sehr gut bekannter Mann und er läuft durch die Versammlung und zischt zu den Leuten wie eine Schlange und die Leute fallen auf den Boden und krümmen sich wie eine Schlange und da schlängeln sich ungefähr fünfzig Leute auf dem Boden. Und jeder rennt herum während ein Lied gesungen wird mit dem Titel: Rennt für das Geld. Je schneller ihr rennt, desto mehr Geld bekommt ihr. Pfingstler und Charismatiker.

Stellt euch das vor: Die Leute bellen hier unten, der Prediger versucht zu predigen und sie werfen Geld nach ihm und stopfen das Geld in seine Taschen und die Leute rennen hier herum und das nennen sie den Heiligen Geist.

Ich weine, weil zum Beispiel Leute aus Russland kommen und sagen: das sei das Evangelium. Und manche von euch sind da vielleicht dabei; Seid vielleicht wütend auf mich. Aber ich will euch etwas sagen: Das ist nicht, was ich hier über meinen Jesus lese.

Ich sehe nicht wie Leute zum Herrn geführt werden, wie Leute wegen ihrer Sünde weinen, wenn ich in der Time-Square-Church bin und ich nach da drüben sehe. Und ich sehe, sieben Männer, die wie Frauen angezogen sind, Transvestiten, die nach Gott suchen; Und da drüben sitzt vielleicht ein junger Filmstar, ein Mädchen, das vorhat in zwei Tagen Selbstmord zu begehen – aus dem Fenster eines Hochhauses springen möchte. Und ich sehe einen früheren Kopf einer Firma und er hat sein Geschäft verloren und lebt jetzt auf der Straße, er war ein Multimillionär und Kokain hat ihn alles gekostet und er lebt jetzt auf der Straße, er ist dreckig. Und ich schau nach da, dort hockt der fünfzehn Jahre alte Junge und sein Bruder ist an Aids gestorben.

Und wenn ich mich so umsehe, dann sehe ich nicht, worüber ich lachen könnte, ich kann darüber nicht lachen. Ich kann da nicht mehr lachen.
Ich kann nicht lachen, wenn sie den Heiligen Geist aussehen lassen, als sei er ein Idiot. Der Heilige Geist kommt um von Sünde, von Gerechtigkeit und von Gericht zu überführen.
Quellen:
[1] http://www.alexanderseibel.de/der_toronto_segen_in_der_ukraine.htm
[2] http://www.youtube.com/watch?v=QECu_gl1YEU&feature=related

Sonntag, 8. Februar 2009

Der Glaube als Erkenntnisgewinn

Man behauptet heute gerne, dass der Glaube an den Gott der Bibel und die Wissenschaft einander widersprechen würden. Sir Isaac Newton (1643-1727), der wohl größte Physiker aller Zeiten sah dies anders. Er sagte:
Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott, wer aber richtig nachdenkt, der muss an Gott glauben.
Richtig ist, das Glaube und Verstand sich ergänzen. Der Glaube lässt Wahrnehmungen und Erkenntnisse zu, die meinem Verstand alleine nicht möglich sind. Wer sich nur auf seinen Verstand verlässt (ohne dessen Grenzen zu akzeptieren), dem müssen diese Erkenntnisse letztlich wie Torheit vorkommen. Und das ist genau was die Bibel sagt:
»Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich gerichtet sein.« (1. Korinther 2,14; Elb)
Nehmen Sie zur Veranschaulichung einen Blinden, der plötzlich sehen kann. Das Spektrum seiner Wahrnehmungen erweitert sich immens – steht aber natürlich nicht im Widerspruch zu seinen restlichen Wahrnehmungen.

Jesus Christus sagte, dass die Voraussetzung für ein Verständnis geistlicher Wahrheiten Sein Geist ist:
»Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden.« (Johannes 16,13; Elb)
Es ist also nicht verwunderlich, sondern geradezu zu erwarten, dass nichtbekehrte Menschen ein großes Maß an Unverständnis in Glaubensfragen an den Tag legen.
Leider finden wir letzteres aber zum Teil auch bei wiedergeborenen Christen, weswegen ich mit dieser ernsten Ermahnung schließen will: »Werdet doch einmal recht nüchtern und sündigt nicht! Denn etliche wissen nichts von Gott; das sage ich euch zur Schande.« (2. Korinther 15,34; Elb)