Freitag, 29. Juni 2012

Der Christus und Seine Gemeinde

Die Ehe gehört zu den wohl denkwürdigsten Bildern, die wir in der Schrift finden; und sie soll nach Gottes Willen auf die Verbindung zwischen dem Herrn Jesus Christus und Seiner Gemeinde gleichnishaft hindeuten. Die geistlichen Prinzipien die in Verbindung mit der Gemeinde stehen und eben zum Teil auch so in der Ehe wiedergefunden werden sollen, werden oft nicht verstanden. Und noch weniger finden sie Anwendung. Dies mag sowohl den traurigen Zustand vieler Gemeinden, wie auch vieler Ehen erklären.

Betrachten wir deshalb zwei Stellen aus dem Wort Gottes in dieser Hinsicht:
»Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.« (1. Mose 2,18; Elb.CSV)
»Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann; denn der Mann wurde auch nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.« (1. Korinther 11,8-9; Elb.CSV)
Das diese göttlichen Wahrheiten in der Welt keinen Platz zugewiesen bekommen ist verständlich. Denn: »Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird;« (1. Korinther 2,14; Elb.CSV).

Leider haben darüber hinaus aber auch viele wahrhaftige Christen ihre Orientierung verloren. Das Aufbegehren der Geschlechter gegen die natürliche Ordnung, setzt sich in der Gemeinde fort. Dort wo der Herr Jesus Haupt sein soll, inmitten seiner Gemeinde, steht Er vor der Tür (vgl. die Gemeinde in Laodizea in Offenbarung 3,20). Und dort wo die Ehe ein Bild auf die Verbindung von Christus zu Seiner Gemeinde sein soll, wird die Hauptschaft des Mannes verächtlich gemacht.

Wir finden im ersten Brief an die Korinther einmal eine interessante Charakterisierung des Wesens Gottes: »Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens, wie in allen Versammlungen der Heiligen.« (1. Korinther 14,33; Elb.CSV).
Unordnung hat keinen Platz in der Gemeinde und auch nicht in der Ehe. Dort wo der durch Gott geschenkte Friede herrschen darf, gemäß Seinen Ordnungen, darf Sein Wesen widergespiegelt werden. Das ist etwas Gewaltiges, wenn wir auch nur einen Augenblick ehrlich darüber nachsinnen.

Wie viele Ehen werden wohl eingegangen mit dem aufrichtigen Wunsch im Herzen, diesem Bild von Christus und Seiner Gemeinde Ehre zu bereiten? Dort wo sich die Seinen zu Seinem Namen hin versammeln, tun sie es als Glieder verbunden mit dem Herrn Jesus Christus als Haupt. Aber dort, wo dies nicht mehr der Fall ist, eine Gemeinde in der Praxis autonom gegenüber dem Haupt handeln will, herrschen Unordnung und eigene von Menschen gemachte Satzungen (vgl. Kolosser 2,20) und Ideologien.

Dort wo die Schrift der Frau sagt, sie sei „um des Mannes willen“, sagt sie dem Mann, das es nicht gut sei „das der Mensch (eigentlich: „Adam“) allein sei“. Einige haben die Gnadengabe der Ehelosigkeit (wie Paulus in 1. Korinther 7 bezeugt), andere sind unfähig eine Ehe einzugehen (s. Matthäus 19,12) und wieder andere würden gerne heiraten, ohne die Möglichkeit hierzu zu haben. Und doch sollten wir davon ausgehen, das der normale Weg für einen Mann und für eine Frau - auf die obige Sonderfälle nicht zutreffen - die Ehe sein wird. Dies ist auch die Erwartung, die Hoffnung und die Freude des Autors dieser Zeilen.

Wollen wir doch danach trachten, den Ratschluss Gottes in Bezug auf Seine Gemeinde und in Bezug auf das was Er durch die Ehe ausdrücken und geben will, besser zu verstehen. Und wo uns Weisheit mangelt, will Er sie uns gerne geben: »Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so erbitte er sie von Gott, der allen willig gibt und nichts vorwirft, und sie wird ihm gegeben werden.« (Jakobus 1,5; Elb.CSV). Wie anders sollte eine Gemeinde oder eine Ehe denn gesegnet werden, als allein durch Gott? Er hat seinen Platz nicht vor der Tür, sondern inmitten Seiner Gemeinde; und möge dies doch auch in den Ehen genauso bildhaft dargestellt werden.

Dienstag, 5. Juni 2012

Notwendige Konsequenzen

„Was muss noch alles passieren, bis endlich einmal Konsequenzen gezogen werden?“ – Dies ist eine Frage die sich ernsthafte Christen immer und immer wieder (in Bezug auf so manche kirchliche Entwicklung) gestellt haben. Und nicht wenige haben dann für sich persönlich den Weg aus toten religiösen Systemen gefunden.

Wilfried Plock, Vorsitzender der Konferenz für Gemeindegründung, formulierte einmal:
»Wenn wir dem Herrn und unserer Kirche nicht gleichzeitig treu sein können, dann sollten wir Konsequenzen ziehen!« 
Quelle: http://www.kfg.org/download/artikel/plock-kirchenaustritt.pdf

In diesem sehr lesenswerten Aufsatz lässt Bruder Plock dann auch C. H. Spurgeon zu Wort kommen, der zurecht auf folgendes hinwies:
»Es ist die eindeutige Pflicht eines ehrlichen Christen, den Kreis derer zu verlassen, die vorgeben, Christen zu sein, aber das Wort Gottes verletzen und die Grundlagen des Evangeliums verwerfen. Sich mit dem Irrtum einlassen, macht es dem besten Menschen unmöglich, gegen ihn vorzugehen.«
Quelle: ebenda
Wer sich etwas näher mit dem Leben Spurgeons beschäftigt wird auf die erstaunliche Tatsache stoßen, das dieser die Baptisten-Union aus eben den obig genannten Gründen verlassen hat. Ein Biograph schrieb:
»Am 28 Oktober verließ Spurgeon die Union, und in der November-Ausgabe (1887) von The Sword and the Trowel nannte er seinen Grund. Die Union gab dem denominationellem Frieden den Vorrang gegenüber der Pflicht, mit Irrlehren aufzuräumen, und machte, indem sie Sünden duldete, den Austritt für Christen somit unumgänglich:« (...)
»Ja, wir haben das verwerfliche Schauspiel vor uns, dass erklärtermaßen orthodoxe Christen öffentlich ihre Einheit mit jenen beteuern, die den Glauben verleugnen, und kaum einen Hehl aus ihrer Verachtung für jemanden machen, der es nicht fertigbringt, sich so grober Untreue gegen Christus schuldig zu machen. Um ganz deutlich zu werden, wir sehen uns außerstande, diese Gebilde christliche Vereinigungen zu nennen, sie sehen zunehmend nach Bündnissen des Bösen aus …«
Quelle: Iain H. Murray, C. H. Spurgeon – wie ihn keiner kennt, 2. Auflage. Hamburg, RVB, 1999

Vor diesem Hintergrund ist das Folgende durchaus erwähnenswert, ein erfreulicher erster Schritt, dem m.E. weitere folgen sollten. Doch! Ich freue mich wirklich über solche Frauen und Männer, die noch nicht völlig gleichgültig geworden sind, sondern einen Eindruck von der Heiligkeit Gottes haben!
Quelle: Screenshot - http://www.evangelisation.biz/aktuell/ - vom 04.06.2012
 So dürfen wir uns auch jene zum Vorbild nehmen, von denen der Prophet Maleachi einst bezeugte:
»Da unterredeten sich miteinander, die den HERRN fürchten, und der HERR merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die den HERRN fürchten und die seinen Namen achten.« (Maleachi 3,16; Elb.CSV)